Es ist nun knapp zwei Jahre her. Der Schauplatz des Geschehens: ein kleiner schneebedeckter Hügel. Ereignet hat sich dort: Das Schlittenfahren-Trauma.
Wir waren gut vorbereitet, mein damals 3-Jähriger und ich: Schneeanorak, wetterfeste Schuhe, der Schlitten nagelneu. Auf zum Hügel am Ortstrand. Schlittenfahren! Das erste Mal im Leben meines Jungen. Das würde ein denkwürdiger Vater-Sohn Moment werden. Dachte ich.
Doch es kam anders: Dem Kleinen war es zu kalt. Und dann auch noch der Schnee. Bedenklich. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Beherzt setzte ich ihn auf den Schlitten. Los geht’s!
Der Schlitten kippt!
Der Schlitten nahm Fahrt auf. Wenn man das so nennen kann. Durch den matschigen Schnee und das kaum wahrnehmbare Gefälle schlich der Schlitten eher den Abhang hinunter. Meinem Kleinen war das aber dennoch nicht geheuer. Und er bekam Angst.
Und was passiert, wenn die Furcht kommt? Unglück geschieht. Und so bäumte sich mein kleiner Schlittenfahrer auf dem Gefährt auf und zack — der Schlitten kippte um. Gesicht in den Schnee. Das dämpfte die Schreie etwas. Als ich aber Kind und Schlitten wieder aufrichtete, nahmen die Emotionen ihren freien Lauf…
„Nie mehr!“
„NIE mehr Schlitten fahren“, presste es hervor. Weinend-wütend stapfte er vom Schlitten weg. Der war jetzt der Feind. Und der Schnee auch. Und der Hügel. Und die Schwerkraft. Eigentlich in dem Moment alle.
Wir gingen wieder nach Hause. Vom Schlittenfahren war seither keine Rede mehr. Das kufige Schlachtross hängt nun in der Garage und rostet still vor sich hin. Doch in der kommenden Wintersaison werde ich einen neuen Versuch starten. Bitte Daumen drücken, dass das Schlitten-Trauma überwunden ist.